Zum 1. September 2020 ist Prof. Dr. Leonie Sundmacher dem Ruf der TU München auf den neuen Lehrstuhl für Gesundheitsökonomie an der Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften gefolgt. Davor leitete sie von Oktober 2013 bis August 2020 den Fachbereich Health Services Management an der Fakultät für Betriebswirtschaft der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München.
Prof. Sundmacher studierte Volkswirtschaftslehre, Gesundheitsökonomie und Politikwissenschaft an der University of York sowie an der Freien Universität Berlin. Sie promovierte dann im Jahr 2010 im Fach Wirtschaftswissenschaften an der Technischen Universität Berlin. Von April 2012 bis September 2013 besetzte Sundmacher die Juniorprofessur für das Fachgebiet Versorgungsforschung und Qualitätsmanagement im ambulanten Sektor an der Technischen Universität Berlin.
Seit 2016 gehört die promovierte Gesundheitsökonomin dem Expertenbeirat des Innovationsfonds beim Gemeinsamen Bundesausschuss und dem Begleitkreis Versorgungsforschung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) an. Seit Mitte 2018 ist sie zudem Mitglied des wissenschaftlichen Beirats zur Weiterentwicklung des morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleichs beim Bundesamt für Soziale Sicherung sowie Mitglied der Kommission für ein modernes Vergütungssystem beim Bundesministerium für Gesundheit (BMG).
Liebe Frau Prof. Sundmacher, was war ausschlaggebend für Ihre Entscheidung, von der LMU an die TUM zu wechseln?
Ich hatte schon einige Zeit darauf gehofft, dass die TU München perspektivisch eine Professur im Bereich der Gesundheitsökonomie ausschreiben würde. Als es dann so weit war, habe ich versucht, bei meiner Bewerbung und auch im anschließenden Auswahlverfahren meine Stärken zu zeigen. Umso mehr freue ich mich, dass es geklappt hat und ich den Ruf an die TUM erhalten habe. Denn mich reizt insbesondere die interdisziplinäre Zusammenarbeit innerhalb der Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften, aber auch mit der TUM School of Medicine sowie der TUM School of Management. Nachdem die Stelle in diese Richtung ausgelegt ist, passt das natürlich prima für mich.
Was bedeutet Ihnen der Ruf an die TU München?
Für mich fühlte es sich wie der Gewinn des Jackpots an, als ich die Zusage erhalten habe. Denn wer hat schon die Chance, innerhalb einer Stadt mit dem gesamten Team von einer Exzellenz-Universität zu einer anderen zu wechseln? Insofern bedeutet mir der Ruf viel.
Welchen Eindruck haben Sie bislang von der Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften?
Ich wurde an der Fakultät bislang wirklich sehr nett empfangen, das hilft am Anfang ungemein! Zumal ich bisher auch nur an wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten gearbeitet habe. Eine Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften gibt es ja nicht unbedingt an jeder Universität. Ich habe auch schon den Eindruck gewonnen, dass die Fakultät selbst sich viele und außerordentlich gute Gedanken darübermacht, wie sie ihre Forschungsschwerpunkte entlang der vertretenen Disziplinen setzen und gestalten kann.
Worauf freuen Sie sich mit Blick auf Ihre Arbeit an der Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften am meisten?
Vor allem freue ich mich auf die interdisziplinäre Arbeit mit den neuen Kolleginnen und Kollegen und dazu auch insbesondere auf die Lehre im Bereich Gesundheitswissenschaften.
Zu welchen Themen werden Sie vor allem forschen?
Wir haben viele größere Projekte, die bereits laufen und an denen mein Team mit mir weiterhin arbeiten wird. Alle Projekte sind im Bereich der Gesundheitsökonomie an der Schnittstelle zur Versorgungsforschung verortet. Wir kooperieren hier meist mit interdisziplinären Konsortialpartnern von anderen Universitäten, Krankenkassen, kassenärztlichen Vereinigungen etc. In einem Strang der Projekte führen wir gesundheitsökonomische Evaluationen durch, ein weiterer Strang beschäftigt sich mit Qualitätsmanagement und Qualitätsmessung. Und zu guter Letzt sind noch Versorgungsforschung mit Routinedaten sowie Vergütung und Finanzierung als übergreifende Themen vertreten.
Sie sind ja quasi mit Amtsantritt zur neuen Studiendekanin Bachelor/Master gewählt worden. Welche Akzente möchten Sie in diesem Amt setzen?
Erst einmal möchte ich natürlich an der Fakultät ankommen und viel über die Studiengänge lernen, die hier angeboten werden. Insgesamt liegen meine Prioritäten generell im Bereich Qualität, Herausforderungen und Spaß beim Lernen sowie eine enge Anbindung an attraktive Berufsfelder.
Und noch eine letzte Frage: Treiben Sie selbst Sport? Und wenn ja, welchen?
Am liebsten bin ich in den Bergen und sammele Skitage und Höhenmeter.
Vielen Dank für das Gespräch!
Zur Homepage des Lehrstuhls für Gesundheitsökonomie
Kontakt:
Prof. Dr. Leonie Sundmacher
Lehrstuhl für Gesundheitsökonomie
Georg-Brauchle-Ring 60/62
80992 München
E-Mail: leonie.sundmacher(at)tum.de
Interview: Romy Schwaiger
Foto: Lehrstuhl für Gesundheitsökonomie