Für einen Zeitraum von zunächst vier Jahren hat sich 2021 das Fakultätsgraduiertenzentrum (FGZ) der Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften der TUM mit den sportwissenschaftlichen Institutionen der Universität Bern, des Karlsruher Instituts für Technologie und der Universität Tübingen zusammengetan, um unter dem Titel „Problemorientierte Sportwissenschaft“ gemeinsam Promovierende auszubilden und zu fördern. Zentrales Element dieses Doktoratsprogramms sind Summer Schools, die gemeinsam durchgeführt werden. Nach dem virtuellen Kick-Off der Universität Bern im vergangenen Jahr fand nun Ende Juni 2022 die erste Summer School in Präsenz in Karlsruhe statt. 70 Promovierende und 15 Professor_innen sowie Post-Docs nahmen daran teil. Von der Fakultät SG sind neben dem Geschäftsführer des FGZ, PD Dr. Felix Ehrlenspiel, insgesamt 14 Doktorand_innen nach Karlsruhe gereist.
Unter dem Titel „Methodenvielfalt in der Sportwissenschaft“ wurden drei Keynote-Vorträge gehalten. Prof. Dr. Margit Schreier von der Jacobs University Bremen referierte über „Qualitative content analysis: qualitative and quantitative elements“. Von der Universität Stuttgart sprach Prof. Dr. Susanne Vogl über „Mixed Methods Research: Forschungsdesigns, Zielsetzungen und Stolpersteine“. Prof. em. Dr. Werner W. Wittmann von der Universität Mannheim präsentierte die „Brunswik-Symmetrie und die Konzeption der fünf Datenboxen, ein Rahmenkonzept für quantitative Forschungsstrategien“.
Darüber hinaus wurden zwei Workshops zu „Grounded Theory“ (Dr. David Jaitner, Technische Universität Braunschweig) und dem Statistikprogramm R (Janis Fiedler, Karlsruher Institut für Technologie & Carina Nigg, Karlsruher Institut für Technologie/Universität Bern) abgehalten. Im Rahmen von insgesamt vier Arbeitskreisen musste jede_r Promovierende sein eigenes Forschungsthema vorstellen. Eine Podiumsdiskussion, bei der über das Positionspapier zur Philosophie des Doktoratsprogramms „Problemorientierte Sportwissenschaft“ gesprochen wurde, rundete das vielfältige Programm ab.
„Die Sommerakademie bot tolle Möglichkeiten, in Arbeitskreisen das eigene Promotionsprojekt zu präsentieren und dabei neben dem Sammeln von Erfahrungen im Vortrag im Kontext einer wissenschaftlichen Veranstaltung auch die eigenen Überlegungen zu reflektieren“, erklärt PD Dr. Ehrlenspiel, der im Rahmen eines Arbeitskreises als Tutor fungierte. „Darüber hinaus konnte das umfangreiche und abwechslungsreiche Programm abseits von Wissenschaft zum ‚Networking‘ genutzt werden.“ Aus diesen „Networks“ sollen zukünftig auch innerhalb des Programms und unabhängig von den Sommerakademien kleinere Aktivitäten wie z. B. Symposien organisiert werden.
„Die diesjährige Summer School in Karlsruhe war sowohl auf fachlicher als auch auf persönlicher Ebene ein absolut gelungenes Event“, resümiert Jan Kern, Doktorandensprecher und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Bewegungswissenschaft. „Neben den spannenden Keynotes und den interdisziplinären Arbeitskreisen habe ich vor allem den persönlichen Austausch mit den Promovierenden der anderen Universitäten als sehr bereichernd empfunden.“
Auch Doktorandensprecher Steffen Lang, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Trainingswissenschaft und Sportinformatik, zeigte sich von der Veranstaltung begeistert: „Die Summer School am KIT war meines Erachtens ein voller Erfolg für alle Beteiligten. Es war eine tolle Gelegenheit, sich mit Doktoranden von der Uni Bern, Uni Tübingen, vom KIT und der TUM auszutauschen, in die anderen Disziplinen des Sports hineinschnuppern zu können und neue Kontakte zu knüpfen. Besonders gut finde ich, dass diese Summer School unter dem Titel ‚Problemorientierte Sportwissenschaft‘ stand und sich mit der Frage auseinandersetzte, wie sich die Sportwissenschaft zwischen den restlichen Wissenschaftsdisziplinen einordnet und positionieren muss.“
Im Jahr 2023 findet die Summer School der vier teilnehmenden Universitäten dann an der TUM statt.
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E-Mail: fgz(at)sg.tum.de
Text: Romy Schwaiger
Foto: privat