Aufgrund der COVID-19-Pandemie mussten sowohl deutschland- als auch weltweit wissenschaftliche Kongresse, Tagungen und Veranstaltungen großflächig abgesagt werden. Dank der Digitalisierung konnten jedoch oftmals kurzfristig alternative Austragungsmöglichkeiten angeboten werden, beispielsweise im Rahmen von Videokonferenzen. Dank des Einsatzes von Dr. Daniela Schwarz und Elke Langbein vom erweiterten Team der Professur für Sport- und Gesundheitsdidaktik konnte die diesjährige Ausgabe der „InPhysEd“ („Inclusive Physical Education“) Summer School, die ursprünglich auf der Insel Malta stattfinden sollte, digital veranstaltet werden. Das Pilotprojekt wurde finanziell von „EIT Health“, einer EU-geförderten Initiative, die sich gemeinsam für mehr Gesundheit in Europa einsetzt, getragen.
Unter dem Motto „Making physical education inclusive and open to all” sollten die Teilnehmer_innen aus verschiedenen Ländern und Disziplinen befähigt werden, Lösungen für die Einbeziehung von Schüler_innen mit geistiger Behinderung („intellectual disability“) in den Sportunterricht zu entwickeln. Dabei verfolgte die „InPhysEd“ Summer School einen unternehmerischen und pädagogischen Ansatz zur Bewältigung künftiger Herausforderungen des gesundheitsorientierten Sportunterrichts in Europa.
Das dreiwöchige Programm bestand aus zwei digitalen Präsenzphasen mit verschiedenen Gastvorträgen und Workshops sowie einer Woche mit Einzel- und Gruppenarbeiten, welche die Teilnehmer_innen selbständig koordinierten. „Die gesamte Summer School war maximal interaktiv, da immer 30 bis 40 Personen involviert waren. Die einzelnen Programmpunkte waren sehr kurzweilig gestaltet“, erklärt Dr. Daniela Schwarz.
Als Experten für die Gastvorträge und Workshops konnten unter anderem René Dekker, ehemaliger Cheftrainer des niederländischen Schwimm-Nationalteams, Maureen Clarke von den Special Olympics Europa/Asien, sowie Prof. Roy McConkey, emeritierter Professor für entwicklungsbedingte Behinderungen von der University of Ulster (Nordirland), gewonnen werden.
So wurden auch sämtliche Möglichkeiten der digitalen Interaktion ausgeschöpft. „Wir haben zusammen einige sportliche Einheiten vor dem Bildschirm durchgeführt und für die Gruppenarbeiten mit sogenannten Breakout-Rooms gearbeitet, in welche die Personen vom System zufällig eingeteilt wurden“, beschreibt Elke Langbein die Vorgehensweise. „Zusätzlich haben wir Umfrage- und Feedback-Tools genutzt sowie den ‚Mentimeter‘ getestet, über den wir Echtzeit-Feedback einholen konnten. Es war schön zu sehen, dass diese Tools auch von unserer sehr diversen Zielgruppe genutzt werden konnten, die möglicherweise davor noch nicht so digital aktiv war.“
„Wir wollten sehen, ob es Sinn macht, die Inhalte der Summer School in ein Online-Format zu bringen“, so Dr. Schwarz. „Unsere Befürchtung war, dass die Teilnehmer_innen nicht genügend abgeholt werden und es dadurch eine hohe Dropout-Quote aus der Veranstaltung gibt. Glücklicherweise haben wir jetzt aber den Beleg, dass es auch digital wunderbar funktioniert.“ Auch Elke Langbein ist in ihrem Resümee mehr als zufrieden: „Wir waren froh, dass die ganze Veranstaltung so geklappt hat, wie wir es uns vorgestellt haben.“ Dank des Engagements der internationalen Expert_innen sowie Special Olympics war die Online-Veranstaltung ein vielversprechender Auftakt für die zukünftige inklusive Lehre von Menschen mit und ohne Beeinträchtigung.
Sollte es die aktuelle weltweite Situation aufgrund der COVID-19-Pandemie erlauben, dann wird trotz der erfolgreichen Durchführung der ersten digitalen „InPhysEd“ Summer School die ursprünglich geplante Veranstaltung im Herbst 2020 auf Malta wieder als Vor-Ort-Event stattfinden.
Zur Homepage der „InPhysEd“ Summer School 2020
Kontakt:
Dr. Daniela Schwarz
Dekanat
Uptown München, Campus D
Georg-Brauchle Ring 60/62
80992 München
Telefon: 089 289 24537
E-Mail: Daniela.Schwarz(at)tum.de
Elke Langbein
Dekanat
Uptown München, Campus D
Georg-Brauchle-Ring 60/62
80992 München
Telefon: 089 289 24474
E-Mail: Elke.Langbein(at)tum.de
Text: Romy Schwaiger
Fotos: Dr. Daniela Schwarz/Elke Langbein/"EIT Health"