Der Kulturpreis Bayern wird seit 2005 vom regionalen Netzbetreiber „Bayernwerk“ in Kooperation mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst für herausragende Leistungen in Kunst und Wissenschaft verliehen. In diesem Jahr erhält Dr. Vanessa Wergin, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Sportpsychologie, den Kulturpreis Bayern in der Kategorie „Universitäten“.
Ausgezeichnet werden bayerische Künstler_innen für ihr bedeutendes künstlerisches Wirken sowie Absolvent_innen und Doktorand_innen der bayerischen Universitäten, Hochschulen für angewandte Wissenschaften und staatlichen Kunsthochschulen. Das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst verleiht zusätzlich einen Sonderpreis. Durch den Kulturpreis Bayern soll ein Impuls zum Erhalt der kulturellen Vielfalt geleistet werden und zugleich eine Bühne für Kunst und Wissenschaft in den bayerischen Regionen entstehen.
In der Kategorie „Universitäten" werden die besten Doktorarbeiten an den bayerischen Hochschulen ausgezeichnet. Pro Universität erhält ein_e Doktorand_in den Kulturpreis Bayern, unabhängig von Fakultät oder Disziplin. In diesem Jahr fiel die Wahl der Technischen Universität München auf Dr. Vanessa Wergin, die ihre Dissertation zum Thema „Collective sport team collapse – a process model“ („Kollektiver Teameinbruch in Sportmannschaften – ein Prozessmodell“) Ende 2019 mit Auszeichnung abschloss. Unterstützt wurde sie mit einem Promotionsstipendium der Stiftung der Deutschen Wirtschaft. Betreut und begutachtet wurde die Arbeit von Prof. Dr. Jürgen Beckmann, Ordinarius des Lehrstuhls für Sportpsychologie, Prof. Dr. Clifford Mallett (University of Queensland) und Prof. Dr. Günter Amesberger (Universität Salzburg).
Ziel des Forschungsvorhabens war es, grundlegende Einblicke in Prozesse und Mechanismen des weitestgehend unerforschten Phänomens des kollektiven Teameinbruchs zu gewinnen. Im Laufe ihrer Promotion entwickelte Frau Dr. Wergin durch qualitative Untersuchungen ein Prozessmodel des Teameinbruchs von Sportmannschaften, welches verschiedene Auslöser von Teameinbrüchen beschreibt und deren Zusammenhänge und Verkettungen erklärt. Die Ergebnisse der Arbeit sollen Praktikern im Umgang mit Sportmannschaften in Drucksituationen erste Anhaltspunkte für mögliche Vorgehensweisen liefern.
„Der Preis ist natürlich eine Bestätigung meiner wissenschaftlichen Arbeit. Ich hätte allerdings nicht damit gerechnet, dass ich gewinne, insofern war ich selbst etwas überrascht“, freut sich Dr. Wergin über die Auszeichnung. „Das Thema kollektiver Teameinbruch hat mich von Anfang an wahnsinnig interessiert. Allerdings war es bis dato eigentlich ein weitestgehend unerforschtes Phänomen. Insofern war es Fluch und Segen zugleich, da es sich sowohl um Grundlagen- als auch Anwendungsforschung handelt und das Thema insgesamt aber auch sehr breit gefächert ist.“
„Für den Lehrstuhl für Sportpsychologie und die gesamte Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften ist es natürlich eine tolle Sache, dass Dr. Wergins Arbeit nun als einzige der TU München ausgewählt wurde“, zeigt sich Prof. Beckmann ebenfalls hocherfreut. „Ihre Forschung ist wegweisend und innovativ und auch über den Sport hinaus für viele Bereich in der Gesellschaft relevant. Sie hat hier sozusagen Pionierarbeit geleistet.“
Die Preisverleihung des diesjährigen Kulturpreises Bayern findet am Donnerstag, 12. November 2020, ab 19 Uhr in digitaler Form statt. Aus einem Studio in Ismaning wird diese per Livestream und zusätzlich in lokalen Fernsehanstalten übertragen.
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Kontakt:
Prof. Dr. Jürgen Beckmann
Lehrstuhl für Sportpsychologie
Georg-Brauchle-Ring 60/62
80992 München
Telefon: 089 289 24541
E-Mail: Juergen.Beckmann(at)tum.de
Dr. Vanessa Wergin
Lehrstuhl für Sportpsychologie
Georg-Brauchle-Ring 60/62
80992 München
Telefon: 089 289 24547
E-Mail: Vanessa.Wergin(at)tum.de
Text: Romy Schwaiger
Fotos: Lehrstuhl für Sportpsychologie/Kulturpreis Bayern