Die Professur für Sportbiologie hat am 26.11.2021 das 14. Munich Muscle Meeting ausgerichtet. Rund 50 Zuhörer*innen folgten online den Vorträgen von Prof. Dr. Jorge Ruas (Karolinska, Stockholm), Prof. Dr. Ken Smith (University of Nottingham), Dr. Maria Spletter (Max Planck) und Dr. Marta Murgia (Max Planck Institut). Unter den Zuhörern war Prof. Dr. Stefano Schiaffino, einer der bekanntesten Muskelforscher der Welt. Stefano, ein „mille grazie“ über die Alpen für’s zuhören!
Der Fokus von Jorge Ruas Forschungsgruppe ist der Anpassungsregulator PGC-1a, ein Protein, dass über die Stimulation der Mitochondrienproduktion die Fitness erhöht. Aber PGC-1a macht noch mehr und dies ist was Jorge Ruas gezeigt hat: es reguliert die Produktion von Metaboliten, die unsere mentale Gesundheit verbessert und es stimuliert auch die Expression von Neuturin, das das Verhalten von Neuronen beeinflusst.
Der zweite Vortrag von Ken Smith ging zu Methoden, mit den man beim Menschen z.B. die Proteinsynthese nach Krafttraining, bei älteren Menschen oder auf der Intensivstation messen kann. Hierzu werden mit stabilen, nicht-radioaktiven Isotopen wie 13C markierte Aminosäuren infundiert. Diese durch 13C markierten Aminosäuren werden dann in Muskelprotein eingebaut und durch Muskelbiopsie und Analyse von 13C in Muskelprotein kann man dann die Rate der Muskelproteinsynthese berechnen. Der Vorteil von 13C ist, dass es nicht radioaktiv ist und etwa 1% des Kohlenstoffs in unserem Körper ist bereits 13C.
Maria Spletter leitet eine Arbeitsgruppe an der LMU. Sie studiert in Drosophila menlanogaster (Fliege) Faktoren, die die RNA und das sogenannte Splicing regulieren. In ihrem Vortrag hat sie gezeigt, wie Defekte dieser Faktoren zu Muskeldefekten und Krankheiten führen.
Der letzte Vortrag von Marta Murgia ging zu dem Verlust von Muskelmasse bei Immobilisierung durch Bettlägerigkeit und während eines Raumfluges. Marta Murgia arbeitet in der Arbeitsgruppe von Matthias Mann, dem meistzitierten Forscher in Deutschland. Marta isoliert menschliche Muskelfasern und misst dann Tausende von Proteinen in einer einzelnen Faser mit Massenspektroskopie. Hierdurch kann sie diejenigen Proteine charakterisieren, deren Konzentration sich in schnellen oder langsamen Muskelfasern verändert.
Vier fantastische Vorträge zur aktuellen Muskelforschung in zwei Stunden und ein sehr gutes Feedback. Wenn auch Sie zukünftig an dieser Vortragsreihe teilnehmen möchten, dann können Sie sich einfach auf unserer Webseite erkundigen oder sich direkt in den M3-Newsletter eintragen.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte einfach an unseren zentralen Email-Kontakt: munich-muscle-meeting(at)sg.tum.de (Dr. Martin Schönfelder)