Lieber Herr Prof. Laxy, was war ausschlaggebend für Ihre Entscheidung, vom Institut für Gesundheitsökonomie und Management im Gesundheitswesen des Helmholtz Zentrums München an die TUM zu wechseln?
„Dafür waren verschiedene Faktoren wichtig: Zum einen ist die TU München meine Alma Mater, ich habe hier an der Fakultät meinen Bachelor in Sportwissenschaften absolviert. Seitdem habe ich einen für das Fach von Public Health typischen, interdisziplinären akademischen Werdegang gemacht. In dem Sinne hat mich der Ruf auf die Professur für Public Health und Prävention sehr angesprochen. In meiner Position am Helmholtz Zentrum hatte ich bereits die Möglichkeit, zusammen mit Kollegen der Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften, aber auch der TUM School of Management sowie der TUM School of Medicine an spannenden Projekten zu arbeiten. Darüber hinaus habe ich vernommen, dass es an der Fakultät sehr ambitionierte Pläne gibt, den Bereich der Gesundheitswissenschaften zu expandieren und zu einer der führenden Universitäten in Europa zu werden. Dieses Gesamtpaket klang für mich sehr attraktiv, weshalb ich mich auf die Professur beworben habe. Erfreulicherweise hat dies nun geklappt.“
Was bedeutet Ihnen der Ruf an die TU München?
„Ich bin in Südbayern aufgewachsen und habe bis auf meine Auslandsstationen einen Großteil meiner akademischen Ausbildung und beruflichen Karriere hier in München verbracht. Insofern ist es für mich wirklich eine tolle Sache, von der TUM, eine der wenigen Exzellenzuniversitäten in Deutschland, den Ruf für diesen Fachbereich erhalten zu haben.“
Welchen Eindruck haben Sie bislang von der Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften?
„Aufgrund der aktuellen Situation war ich leider noch nicht häufig vor Ort am Campus. Ich hatte aber natürlich im Zuge der Verhandlungen, dem Transfer von Drittmittelprojekten, der Ausstattung der Büroräumlichkeiten und der Abstimmung der Lehre die eine oder andere Interaktion mit neuen Kolleginnen und Kollegen. Dabei habe ich das Gefühl gewonnen, dass eine sehr große Hilfsbereitschaft vorhanden ist, mein Team und mich aufzunehmen und zu integrieren. Ich war auch von der Professionalität und der Verbindlichkeit von allen Personen sowohl aus der Administration als auch der Wissenschaft sehr positiv angetan.“
Worauf freuen Sie sich mit Blick auf Ihre Arbeit an der Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften am meisten?
„Nachdem Public Health ein sehr interdisziplinärer Fachbereich ist, freue ich mich am meisten darauf, mit verschiedenen Kolleginnen und Kollegen aus den unterschiedlichen Lehrstühlen und Professuren gemeinsam Projekte voranzutreiben. Da ich aus einem Forschungszentrum komme, war die Lehre bisher nur in einem geringen Umfang Teil meiner Aufgaben. So freue ich mich nun umso mehr, die Studierenden kennenzulernen sowie neue Lernmodule zu konzipieren und umzusetzen. Es ist zudem natürlich eine schöne Sache, dass ich den Fachbereich von Beginn an aufbauen und gestalten, sowie Mitarbeiter/innen akquirieren und eine Strategie voranbringen kann.“
Sie haben am Helmholtz Zentrum bislang die Arbeitsgruppe 2 Economics and Management of Diabetes geleitet – werden Adipositas, Typ 2 Diabetes, Typ 1 Diabetes sowie kardiovaskuläre Folgeerkrankungen auch hier an der Fakultät Ihr Forschungsschwerpunkt sein?
„Der Bereich der nicht-übertragbaren Krankheiten wird sicherlich nach wie vor einen wichtigen Stellenwert einnehmen. Wir werden auch unsere international konkurrenzfähige Diabetesforschung weiter betreiben. Ich habe jedoch auch vor, das Forschungsportfolio zu erweitern. Zum Beispiel haben wir aktuell Projekte, in denen wir uns mit den direkten und indirekten Folgen der COVID-19-Pandemie beschäftigen. Dieser Bereich wird uns sicherlich auch die nächsten Monate bzw. Jahre noch weiter beschäftigen. Darüber hinaus werden wir unsere Forschung an einigen Zukunftsthemen, wie zum Beispiel der Digitalisierung unserer Versorgung und unseres Gesundheitswesens, ausrichten. Auch die Evaluation von aktuellen Maßnahmen, die Verhalten und Gesundheit außerhalb des Gesundheitswesens beeinflussen, wird einen wichtigen Stellenwert einnehmen.“
Auf welche Themen werden Sie in der Lehre den Schwerpunkt setzen?
„Die konkrete Abstimmung steht noch aus, hier befinde ich mich momentan noch im Austausch mit der Fakultät. Public Health und Prävention sind sehr interdisziplinäre Fachbereiche. Im Kern geht es um Interventionen und Maßnahmen zur Verbesserung der Gesundheit unter Berücksichtigung von Effizienzüberlegungen und Verteilungsaspekten. In diesen Bereichen können sich die Studierenden also auf neue Module freuen. Darüber hinaus ist mir die Vermittlung von Methodenkompetenzen – vor allem im Bereich der Evaluation – sehr wichtig.“
Und noch eine letzte Frage: Treiben Sie selbst Sport? Und wenn ja, welchen?
„Ich bin nach wie vor ein leidenschaftlicher Sportler. Im Sommer spiele ich vor allem Volleyball und Tennis, gehe aber auch viel wandern und bin oft mit meinem Cyclocross oder Mountainbike unterwegs. Im Winter gehe ich gerne Skifahren oder auf Skitouren, aber auch Langlaufen gehört zu meinen Hobbys. Also eigentlich die ganze Bandbreite. Früher habe ich auch passioniert Fußball gespielt.“
Vielen Dank für das Gespräch!
Kontakt:
Prof. Dr. Michael Laxy
Professur für Public Health und Prävention
Georg-Brauchle-Ring 60/62
80992 München
E-Mail: michael.laxy(at)tum.de
Text/Interview: Romy Schwaiger
Foto: Privat